Ein gutes Bewerbungsgespräch beginnt mit einer guten Recherche

Gastbeitrag der
Bundesagentur für Arbeit Mönchengladbach

Fast jedes Unternehmen, jede Institution oder Behörde besitzt heutzutage eigene Internetseiten. Dort solltet Ihr suchen. Diese Information klingt banal, ist sie aber nicht. Sie macht zum einen deutlich, dass die Originalquelle am besten geeignet ist, um gesichertes Wissen zu bekommen. Und zum anderen sagt sie, dass es nicht damit getan ist, den Blick über die Startseite schweifen zu lassen. Ihr solltet Euch auch die vermeintlich weniger interessanten Seiten ansehen. Zum Beispiel das Impressum.

Es ist gar nicht selten, dass Betriebe oder Behörden im Internet eine Unterseite haben, die „Kontakt“ heißt, auf der sich aber lediglich ein Eingabefeld für einen E-Mail-Text befindet, nicht aber die Namen von Kontaktpersonen. Wollt Ihr aber wissen, wie der Inhaber oder die Geschäftsführerin heißen, um diese in Eurem Bewerbungsschreiben direkt ansprechen (anschreiben) zu können, dann bringt einen der Blick ins Impressum weiter. Und Euer Text beginnt gleich viel höflicher und respektvoller. Übrigens: Meist ist das Impressum entweder ganz oben oder ganz unten auf der Internetseite zu finden, oft in einer recht kleinen Schrift und gleich neben dem Link zum Datenschutz.

Sucht Euch die Internetseite des Ausbilders, bei dem Ihr Euch bewerbt und bei dem Ihr zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen seid. Schaut die Seiten an. Lest. Macht Notizen. Bereitet alles so vor, als wolltet Ihr in der Schule einen kleinen Vortrag halten. Im Bewerbungs-gespräch werdet Ihr sehen, wie Euch das hilft. Ihr werdet Euch mit diesem Wissen bestimmt von manchen Mitbewerberinnen und Mitbewerbern abheben können.

Manche Institutionen oder Unternehmen haben im Internet eine Unterseite, auf der sie die Firmenhistorie beschreiben. Solche Geschichten sind oftmals sogar ganz spannend zu lesen. Das verschafft Euch ein gutes Grundlagenwissen für ein Bewerbungsgespräch. Schaut Euch auf jeden Fall auch Seiten an, die Selbstpräsentation, Unternehmensstruktur, Angebotspalette, Produkte, Marken und Dienstleistungen heißen. So wisst Ihr, an welchen Projekten momentan gearbeitet wird oder wie sich beispielsweise ein Unternehmen am Markt positioniert. Und vergesst nicht den Blick auf die Seite mit Pressemitteilungen. Die gibt es fast immer und richtet sich eigentlich an Journalistinnen und Journalisten, Euch aber kann sie auch sehr helfen. Dort sind die aktuellsten Mitteilungen zu finden. Jüngere Informationen über den potenziellen Ausbilder werdet Ihr kaum finden. Und zusätzlich entdeckt Ihr vielleicht das eine oder andere Pressefoto, auf denen die wichtigsten Personen aus dem Unternehmen, dem Verband oder der Behörde zu sehen sind. Wenn Ihr dann zum Bewerbungsgespräch kommt und einige Leute bereits mit dem richtigen Namen ansprechen könnt, gibt das sicherlich einen Pluspunkt.

Manche Unternehmen geben auf Ihren Internetseiten auch sogenannte Referenzen an. Das heißt, sie bilden beispielsweise mit Logos ab, für welche Auftraggeber sie schon tätig waren. Auch diese Internetseite vermittelt interessantes Wissen, das gut in ein Bewerbungsgespräch einfließen kann – zumal dann, wenn Ihr noch auf den Internetseiten des einen oder anderen Referenz-Unternehmens recherchiert habt, was dieses macht oder wo zusammengearbeitet worden ist.

Je umfangreicher Eure Recherche ausfällt und je mehr Daten Ihr sammeln konnten, desto besser seid Ihr auf ein Bewerbungsgespräch vorbereitet. Ihr werdet Fragen viel schneller und vor allem konkreter beantworten können, die vielleicht lauten: Warum haben Sie sich gerade bei uns beworben? Was interessiert Sie an diesem Ausbildungsweg? Was motiviert Sie zur angestrebten Ausbildung? Und was motiviert Sie zur angestrebten Ausbildung bei uns? Selbst Fragen zu persönlichen Eigenschaften und schulischen Qualifikationen lassen sich viel leichter beantworten, wenn man zuvor herausgefunden hat, wofür ein Unternehmen, eine Institution oder eine Behörde steht.

Für einen Ferienjob wäre ein solcher Aufwand zu groß. Aber der Ausbildungsplatz als Einstieg in ein ganzes, langes Berufsleben sollte diese Zeit wert sein, oder?