Neuer Ausbildungsweg für Sozialassistent*innen

Neuer Ausbildungsweg für Sozialassistent*innen
Gastbeitrag der
Bundesagentur für Arbeit Mönchengladbach

Wer die zweijährige Ausbildung als Sozialassistent*in macht, kann gleich zwei Abschlüsse erreichen: zum einen den Berufsabschluss als Sozialassistent*in und zum anderen die Zertifizierung als Betreuungskraft oder Alltagsbegleiter*in. Außerdem kann man, sofern noch nicht vorhanden, zugleich den Realschulabschluss erreichen. Die schulische Ausbildung zum Sozialassistenten oder zur Sozialassistentin bieten derzeit vier Berufskollegs im Bezirk der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss an. Das sind das Erzbischöfliche Berufskolleg Neuss (Marienhaus), das Berufsbildungszentrum Grevenbroich, die Bischöfliche Liebfrauenschule und das Maria-Lenssen-Berufskolleg in Mönchengladbach. Wer sich für diesen Ausbildungsweg entscheidet, der meldet sich dort für den entsprechenden Bildungsgang an. Wer hingegen die neue Praxisintegrierte Ausbildung (PiA) für Sozialassistent*innen machen möchte, der muss sich zuvor einen Arbeitgeber aus diesem Bereich suchen, der mit den zwei Berufskollegs in der Region kooperiert, die diese Form der Ausbildung derzeit anbieten. Hierbei handelt es sich wiederum um das Erzbischöfliche Berufskolleg Neuss (Marienhaus) und das Maria-Lenssen-Berufskolleg in Mönchengladbach. Unterschiede bei der PiA-Ausbildung sind: Etwa die Hälfte der wöchentlichen Arbeitszeit wird im Berufskolleg gelernt und die andere Hälfte in einer Einrichtung des gewählten Arbeitgebers verbracht. Außerdem erhält man ein Ausbildungsgehalt.

 

Sozialassistent*innen übernehmen pädagogisch-betreuende, hauswirtschaftliche oder sozialpflegerische Aufgaben. Sie helfen bei der Körperpflege, reichen Essen an, erledigen Einkäufe, übernehmen Aufgaben bei der Grundpflege kranker und bettlägeriger Menschen oder regen diese zu sinnvollen (Freizeit-)Beschäftigungen an. Mit anderen Worten: Sozialassistent*innen sind sehr wichtig für viele Menschen, da sie in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung arbeiten oder in Seniorenheimen, in inklusiven Kindergärten oder in Krankenhäusern. Die wichtigste Voraussetzung, um diese Ausbildung zu beginnen, ist deshalb der Spaß am Umgang mit Menschen. Wichtig sind außerdem eine gute Kommunikationsfähigkeit, Deutschkenntnisse und je nach Stelle die Bereitschaft zu Wochenend- und Nachtarbeit. Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind ebenfalls ganz wichtig, weil man mit Menschen arbeitet, die Hilfe benötigen.

 

Inhalte der theoretischen Ausbildung an den Berufskollegs, das gilt für beide Ausbildungswege, sind Grundlagen des Sozialwesens und der sozialen Betreuung, der Pädagogik und Psychologie sowie der Gesundheits- und Krankheitslehre. Themen sind aber auch Erziehung, Pflege und Arbeit mit sozial Benachteiligten, Hauswirtschaft, Ernährungslehre und Nahrungszubereitung, Kunst, Werken und Gestalten, Musikerziehung, Hygiene, Rechtskunde und Informatik. Begonnen werden kann die (PiA)-Ausbildung als Sozialassistent*in bereits ab 16 Jahren und mit dem Hauptschulabschluss nach Klasse 9. Anschließen lassen sich Weiterbildungen zu Erzieher*innen, Heilerziehungspfleger*innen und Pflegefachleuten. Unter Anrechnung eines Jahres aus der Sozialassistenten-Ausbildung kann die Ausbildung für Pflegefachleute dann sogar auf zwei Jahre verkürzt werden.

Von Alexandra Mündelein